Dovahkiin, Dovahkiin, naal ok zin los Vahriin,
wah dein Vokul mahfaeraak ahst Vaal!
ahrk fin norok Paal graan fod nust hon zindro zaan,
Dovahkiin, fah hin kogaan mu draal!
Äh, nein, das ist kein Auszug aus der holländischen Nationalhymne… das ist der Titelsong aus dem neuen Videospiel Skyrim, dem fünften Teil der gefeierten Kultreihe The Elder Scrolls! Die ersten Teile erfreuten sich bereits auf dem PC großer Beliebtheit und galten dort schon lange als Meilensteine des modernen Rollenspiels. Leider kam ich lange nicht in den Genuss dieser Open-World-Fantasy-Spielchen, einfach weil ich Zeit meines Lebens nur ein kleiner Konsolero war, ein einfacher Daddler, zu dumm und zu bequem Teil der grandiosen PC-Herrenrasse zu sein. Die einzigen PC-Spiele meiner Jugend waren Myst, Solitaire und… Microsoft Paint! Erbärmlich, ich weiß… doch besser spät als nie.
Virtuelle Rollenspiele, also Spiele mit einem Helden, den man ausrüsten/aufleveln kann und sich in einer (bestenfalls) offenen (meist Fantasy-) Spielwelt bewegt waren für mich lange “nur“ Spiele wie Nintendo’s Legend of Zelda Reihe…diese habe immer geliebt und war stets der Meinung, besser könne man eine künstliche Welt voller Abenteuer, Drachen und wunderbar gestalteter Nebenfiguren nicht schaffen. Aber dann, aber dann… kam nicht der Schattenmann, sondern…
Eine ganz neue Welt für Ollibaba
Als ich mir damals im Neuland Internetz ein paar Testvideos zu neuen Videospielen anschaute, aus Genres auf die ich Bock hatte und die mich neugierig gemacht haben, stieß ich auch auf den damals vierten Teil besagter Spielereihe… The Elder Scrolls IV – Oblivion. Die Tatsache jedoch , dass es sich um ein lange etabliertes Franchise vom PC handelte, der Plattform auf der ich Spiele beim zuschauen oftmals als künstlich verkompliziert empfand (ich weiß, Noob) machte mich ein wenig unsicher und diverse Screenshots mit vollgepackten Inventars und zahllosen Menüoptionen ließen mich kleinen (1.94 großen) Zelda-Mann an der Spielbarkeit mit einem Controllpad zweifeln. Wie zugänglich kann ein solches Mammutspiel sein? Aber, was soll ich sagen, ich bin mutig… zumindest bei der Wahl von Videogames! Und Zack – eine der besten Spielerlebnisse meines langen und bunten Zockerlebens sollte anbrechen… die gesamte Inszenierung, die unfassbar große, lebendig gestaltete Spielewelt voller versteckter Geheimnisse, großer Städte, verträumter Örtchen, vollgestopft mit sich (gescripted) individuell verhaltender Wesen, die nachts schlafen, arbeiten gehen und einem je nach eigener Spielweise freundlich oder feindlich gesonnen sind. Wow!
Und all das ist sogar mit einer großen und vielen kleinen Geschichten sinnig miteinander verbunden. Man kann unterwegs dutzende Bücher lesen und sich über die verschiedenen Rassen, Religionen und Lokalitäten schlau machen und jeden noch so kleinen Firlefanz mitnehmen (auch “Stehlen” genannt) und weiterverkaufen… ich war einfach platt! Klar, manchen war die Welt zu freundlich gestaltet und zu bunt, das Gras zu grün und der Himmel zu blau, aber ich sach nur – mir hats super gefallen! Ich mochte farbenfrohe Welten schon immer in Videospielen (nicht nur bei Zelda), viel lieber als die immer grauer und brauner werdenden Egoshooter dieser Tage und nachdem ich Oblivion quasi gefressen hatte, machte sich allmählich ein erneuter Hunger breit… ich wollte ein neues Elder Scrolls, und zwar HURTIG! Ein paar (seeehr lange) Jahre später kommt nun endlich der fünfte Teil, ein Spiel auf das ich mich wie ein Bekloppter gefreut habe…
Skyrim… ist nicht nur größer, besser und schöner, nein, es ist eine spielerische Offenbarung! Ein Spiel, das wirklich besser ist, als das echte Leben. Second Life? hau ab, ich hab Himmelsrand, b*tch! Wir spielen einen von uns gestalteten Charakter (Mensch, Katzenwesen, Echsenviech, männlich oder weiblich, sogar das Aussehen können wir penibelst gestalten) auf dem Weg zu unserer Hinrichtung. Kurz bevor man uns ins virtuelle Jenseits befördert *WHÄÄÄM!* kommt uns ein feuerspuckender Drache zu Hilfe und so stürzen wir eher unfreiwillig in ein gewaltiges Abenteuer voller Magie, Zwietracht, Treue und all den anderen Bausteinen, die ein saumäßig geiles Abenteuer ausmachen. (Ich spoiler hier jetzt nicht weiter an der Story rum, dafür sind wikipedia und ähnliche Spaßverderber-Seiten da – keine Sorge.) und erneut (wie bereits oben beschrieben im Vorgänger Oblivion) werdetn wir in eine unfassbar riesige Fantasy-Welt entlassen (dieses mal etwas weniger farbenfroh), voller verschiedener Regionen, voller beeindruckender Landschaften, Hafenstädten am Meer, kleinen Wirtshäuser im Wald und einer Zauberuniversität auf einem verschneiten Berg, an der Zauberer Rincewind seine Freude gehabt hätte. Wie wir unser Abenteuer angehen, ob wir uns mehr auf Nebenmissionen und Kleinigkeiten einlassen oder uns direkt auf die Hauptstory stürzen, ist ganz uns überlassen. Die spielerische Freiheit ist enorm und kann Rollenspiel-unerfahrene Menschlein, die lieber von einem Titel an der Hand durch eine Story geführt werden (was ich NICHT abwertend meine!) ein wenig überfordern… alle anderen freuen sich über eines der (oder gar DAS) beste Rollenspiel (oder Spiel überhaupt)!
Moderner Klassiker in altertümlicher Welt
Doch nichts und niemand ist ohne Fehler: ein Kleiner Schwachpunkt ist die Hauptstory. Diese ist nicht ganz so interessant, wie viele der kleineren Nebenmissionen, aber das ist Kritik auf verdammt hohem Niveau! Auch dass es (zwar selten) zu kleineren Fehlern und Bugs kommt, sei einem solch massiven Spiel durchaus verziehen. Bei einem derartigen Werk kann Bethesda nicht jeden Quatsch, den der Spieler verzapft vorhersehen. Wer Haare in der magischen Suppe finden will, wird auch hier fündig, aber nix was einem auch nur ansatzweise den Spielspaß verhagelt (anders als manche nervigen Dinge bei GTA 5). Als ich Skyrim damals nach wochen des Suchtens durch hatte, habe ich mich mit Kumpels bei einem Bierchen über das Erlebte im spiel unterhalten und war erstaunt, wie subjektiv und unterschiedlich wir bestimmte Ereignisse erlebt und wahrgenommen haben. Oft merkt man gar nicht, wie detailliert unser Tun die Nuancen des Spielverlaufs verändert, bis uns jemand eine alternative Weise aufzeigt. Sehr beeindruckend, Bethesda (euer Fallout 3 war ja ebenfalls eine Granate)!
Ich liebe dieses Elder Scrolls einfach (wer das bisher noch nicht gemerkt hat, sollte sich mal untersuchen lassen!). Auch der Soundtrack von Musikgenie Jeremy Soule ist meiner Meinung nach einer der besten im gesamten Genre (Fantasy, Filmmusik… whatever) und wer wie ich in den Vorjahren bei Schnee und Eis mit seinem Hund gassi gehen musste und dabei diesen wunderbaren Musikstücken lauschen konnte, wird für einen Moment in eine zauberhafte Welt versetzt (und ist spätestens jetzt ein gigantischer Mega-Nerd!).
Ab nach Himmelsrand, Freunde!
Hui, also… wer jetzt noch nicht aufgehört hat zu lesen, hat entweder Verständnis für meine Verehrung, teilt meine Affinität für das Rollenspiel-Genre oder amüsiert sich über die nerdigen Ausschweifungen eines Möchtegern-Abenteurers. Egal, ich empfehle dieses Spiel jedem, der auf ein “zweites Leben“ in Himmelsrand Bock hat oder einfach eine neue Welt erkunden will, in der es zahllose Momente gibt, die weder Buch, noch Film erschaffen können. In dieser Form kann uns nur ein Videospiel mit seiner audiovisuellen Interaktivität entführen und uns Teil einer Geschichte werden lassen. Jeder der im Spiel des nachts auf einem verschneiten Berg steht und abseits aller Action einmal in aller Ruhe die Polarlichter zu einem fantastischen Stück musik genießt, weiß wovon ich hier rede.
Aber, meine Kinder, seid gewarnt, dieses spiel frisst eure Freizeit auf, wie Reiner Calmund… naja, irgendwas Essbares! Uff, ich denke, ich hab alles gesagt (sogar mehr als das), zückt so bald wie möglich die Schwerter, wetzt die Säbel und verzaubert eure Klamotten – das Abenteuer wartet! Ich zähle in der Zwischenzeit schon mal die Tage bis zum Release von The Elder Scrolls Online und vielmehr noch, bis zum Erscheinen des sechsten Teils; The Elder Scrolls VI illbuyit!
Dovahkiin, zusammen!
Euer Ollibabor, der Launige! 😉