Heute widmen wir uns wieder einem Element aus Sonic the Hedgehog, einem dieser Telespiele, die vor unrealistischem Schabernack nur so strotzen. Um an ein, wie es neudeutsch heißt “Item” zu gelangen, zerstört der besagte blaue Erinaceidae in der Landschaft umherstehende Röhrenfernseher und gelangt so zum Beispiel an rote Sprintschuhe. Hmmh.
Nachdem wir mit unserem Labor-Bus drei Wochen durch Europa gefahren sind müssen wir leider feststellen, dass die einzigen TV-Geräte, die wir in der Landschaft fanden defekt und nicht mehr brauchbar waren. Es scheint sich hier um eine Art der illegalen Entsorgung sperrigen Mülls zu handeln. Also fuhr unser Praktikant Heinrich L. in ein Elektronikfachgeschäft und erwarb ein überholtes Fernsehgerät mit 50 Zentimeter Bilddiagonale. Unsere Rechnung lautete folglich: 1 TV + 1 Schuh : 50 cm = Interessant.
Nun kamen wir zum Versuchsaufbau Nr. 1
Wir bildeten einen roten Turnschuh unbekannter Marke auf besagtem Fernsehgerät ab und baten unseren Mitarbeiter, Prof. Fu, der neben Biochemie auch die altasiatische Kunst des Arschversohlens gelernt und so siebzehn schwarze und einen goldenen Gürtel erworben hat, das Gerät während der Darstellung des Schuhs mittels Fußtritt zu öffnen, damit wir sehen können, ob wir den Schuh so materialisieren können.
Der Versuch begann und nach einem kräftigen Tritt war der Fernseher überraschenderweise beschädigt und nicht mehr funktionstauglich – ohne einen haptischen Schuh preis zu geben. Schade, hätten wir doch so nie wieder Geld für Schuhe ausgeben müssen und die Macht der großen Schuhkonzerne zerschlagen können. Aber naja, das erste Experiment war also erfolglos.
So wagten wir uns an Versuchsaufbau Nr. 2
Nachdem wir einem anonymen Förster eine Kiste alkoholischen Gerstensafts überreichten, übergab uns dieser im Gegenzug einen lebenden Igel. Dieser war ungefähr eineinhalb Jahre alt und männlich. Perfekt. Wir tauften ihn originellerweise “Sonic”. Um ein verwertbares Ergebnis zu erzielen, färbten wir den pieksigen Racker mit blauer Farbe ein, um dem virtuellen Sonic gleichwertig zu sein. Leider war die Bleifarbe ausm Baumarkt tödlich und wir besorgten uns mittels einer zweiten Kiste einen weiteren Igel. Ein Jahr alt, männlich, Name: “Sonic 2”. Wir hielten dies für ein gutes Omen, war der zweite Teil doch unser Lieblings-Sonic-Spiel. Wir übersprangen das Einfärben und baten unseren Kollegen Dr. Glock, der eine Leihgabe unseres amerikanischen Videogameplace-Institut war den Igel mittel Pitch zum TV-Gerät zu befördern. Seine Erfahrungen im Profi-Baseball sollten ihm hier einen Vorteil verschaffen. Der ausgeführte Pitch war perfekt und der Igel zerschlug die Bildröhre wie geplant, doch mit dem selben traurigen Ergebnis wie im ersten Versuch – kein Schuh. Außer Scherben und einem leicht irritierten Igel war auch dieses Experiment gescheitert.
Unser Experten-Fazit:
Es war uns nicht möglich, die Abbildung eines Schuhs auf einem Röhrenfernseher durch Zerstören oder Einwirkung eines Igels in einen echten Schuh zu materialisieren. Wir müssen also weiterhin Geld für Sohlen, Schnürsenkel und teure Marken ausgeben. Die Welt blickt betrübt auf unser ernüchterndes Ergebnis, denn diese wilde Behauptung der Sonic-Telespiele ist leider vollkommen…
Aber was will man machen, außer weiter nach der Wahrheit suchen. Die Wahrheit, unendliches Wissen. Dies sind die Forschungen des Videospielplatz-Labors;unsere anhaltende Mission, dorthin zu gehen wo nie ein Mensch zuvor gewesen ist… oder hinwollte. Irgendwo an der zarten Grenze zwischen Realität und Wahnsinn. Wir sind froh, diesen Weg für euch gehen zu dürfen, denn einer muss es ja schließlich tun. Danke, Gott sei mit euch und viel Glück. Cappuccino!