Das vergangene Jahr hatte spiele-technisch seine Höhen und Tiefen; es gab geile Games, schwache Games, Skandale und Skandälchen. Einige Entwicklungen der Branche finden wir gut, andere mögen wir weniger. Einige Sachen, die uns allen in den letzten Monaten zunehmend negativ aufgefallen sind, haben mit Ingame-Käufen, zusätzlichen goldenen Premium-Elite-DLC’s und krampfhaften App-Einbindungen zu tun. Wenn uns Spiele während einer gemütlichen Zockerrunde mehrfach darauf hinweisen, dass ein Inhalt nur mit einem Premiumpaket zugänglich ist, diese Rüstung nur mit Echtgeld gekauft oder jene Truhe nur mit der parallel erhältlichen Handy-App geöffnet werden kann, fragt man sich, wofür man eigentlich knapp siebzig Euronen gelatzt hat.
Am krassesten sind mir allerdings die zunehmend unfertigen Spiele negativ aufgefallen, die in den Handel gekommen sind OHNE fehlerfrei zu laufen. Wenn ich durch die Spielwelt in den Tod stürze, der Multiplayer angeblich keine Matches findet oder das Game direkt einfriert, dann werde ich stinkig. Und zwar dermaßen stinkig, dass da auch kein starkes Deo hilft. Und einer der ganz, ganz großen hat sich hierbei besonders eifrig hervorgetan – ich belohne den Entwickler und Publisher Ubisoft mit meiner Gaming Gurke 2014. Naheuzu alle Veröffentlichungen aus besagtem Hause waren voller Bugs und zum Release in einem streckenweise ärgerlich unausgegorenen Zustand. Watch Dogs, The Crew, Assassins’s Creed Unity, Far Cry 4 und sogar das Download Spiel Tetris Ultimate auf Playstation 4 waren technisch mal mehr, mal weniger vergurkt und mussten saftig nachgepatcht werden. Was schade ist, weil die Spiele selber überwiegend echt gut waren.
Schon klar; der enorme Zeitdruck, Einsparungen bei der Qualitätssicherung und neue, wenig bekannte Hardware mögen die Schuldigen sein, aber vielleicht sollte man zukünftig von um Monate im Voraus verkündeten Erscheinungsterminen absehen, nur ein Quartal anpeilen und erst mit konkreten Daten rausrücken, wenn man zu dem Zeitpunkt auch ein fertiges Spiel versprechen kann.
Nicht alle Kritik an Ubisoft war fair oder gerechtfertig, viel aber leider schon. Ich hoffe dass man nicht nur im Hause dieses Spielebäckers aus den PR-Debakeln gelernt hat und etwas mehr auf interne Stimmen hört, wenn diese einem leise ins Ohr flüstern, dass der nächste Blockbuster noch keine Marktreife erreicht hat. Dann ist der Kunde glücklich, die Bewertungen werden besser und man wird nicht als gieriger Saftladen wahrgenommen. Da das Kind aber wahrscheinlich noch nicht tief genug in den Brunnen gefallen ist, ist davon wohl leider vorerst nicht auszuegehen. Schade. Bis dahin, Ubisoft, ihr macht doch eh gute Spiele. Bitte sorgt dafür, dass diese auch ordentlich laufen und uns nicht in den Technik-Wahnsinn treiben.
Merci à tous pour votre attention et à la prochaine fois!
Ollibábá 😉