Satoru Iwata, Präsident von Nintendo ist am 11. Juli im Alter von 55 Jahren verstorben.
Bereits im letzten Jahr wurde nach seinem Fernbleiben der E3 heftig über seinen Gesundheitszustand diskutiert. Nach einer Operation hatte er sich zwar auf dem Weg der Besserung befunden und trat noch in diesem Jahr in drolliger Muppet-Form in Nintendo’s E3-Präsentation auf, aber letztlich erlag er seinem langjährigen Krebsleiden.
Schon seit den Achtzigern arbeitete Iwata für Nintendo, er war an der Schöpfung von Kirby beteiligt und war unter Anderem für die Entwicklung von Klassikern wie Metroid Prime, Eternal Darkness und The Legend of Zelda: The Windwaker für den GameCube verantwortlich, bevor er 2002 zum Präsidenten ernannt wurde.
Unter seiner Leitung entstanden die Wii, der Nachfolger WiiU und der grandiose 3DS.
Sein Augenmerk auf Gelegenheitsspieler und die Erweiterung der Gamerschaft durch die intuitive Bedienung der Wii-Konsolen spalteten jedoch die Fangemeinde, waren die einen froh über unkomplizierten Partyspaß, sahen sich andere um vermeintliche Hardcore-Spiele betrogen. Der Erfolg gab Iwata jedoch recht, die Wii war ein gigantischer Kassenschlager. Erst nach dem schwachen Start des 3DS und dem mäßigen Erfolg der WiiU wurde das Gemecker um Iwata’s Kurs immer lauter.
Aber ob uns Zockern die Fuchteleien nun gefallen haben oder nicht, unter Iwata kam eine ganz neue Generation von Spielern ans Zocken. Leute, die niemals eine Spielekonsole kaufen wollten, hatten plötzlich eine Wii unterm Fernseher stehen und zockten abends mit Freunden Wii Sports. Kinder, die ihnen bisher unbekannte NES-Klassiker auf der WiiU entdecken und Mädels, die mit Gears of War und Co. nichts anfangen können. Nintendo ist eine Institution und dank Iwata’s Führung auch immer eine Alternative zum Einheitsbrei von Playstation und Xbox geblieben.
Ich persönlich rechne ihm sehr hoch an, nicht jedem Trendlein nachgelaufen zu sein und dass sich Nintendo nie bei Fans der anderen Konsolen durch ein vermeintlich härteres Image angebiedert hat. Nintendo ist fröhlich, vertraut und familienfreundlich geblieben. Wirkte manchmal altbacken und stagnierend, ist aber nach wie vor ein Fels in der Trend-Brandung!
“On my business card, I am a corporate president. In my mind, I am a game developer. But in my heart, I am a gamer.”
Nach allen Diskussionen und Kontroversen über Nintendo’s Entscheidungen unter Iwata muss man dem Mann einfach eine persönliche Liebe zu Videospielen und eine große, oft mutige Experimentierfreude zugestehen, etwas das bei der Konkurrenz lange fehlte.
Satoru Iwata (1959 – 2015)
さようなら