“Dieser eckige Hamster ist bekloppt”
Bei einem Spiel, das auf einer Idee von Regie-Guru Steven Spielberg basiert erwartet man etwas bombastisches. Etwas riesiges, aufgeblasen Pompöses, einen waschechten Blockbuster mit Hollywood-Flair eben; mit fiesen Dinosauriern, Nazis ODER (das wär mal was) Dino-Nazis! Aber doch kein Spiel bei dem man versucht mit Bällen Türme aus Blöcken umzuwerfen, oder?
Der Legende nach war Spielberg von den Möglichkeiten der Bewegungssteuerung begeistert und erwähnte in einem Business-Gespräch mit Leuten von EA, dass er es lustig fände, dem ur-menschlichen Trieb Dinge zu zerstören so auf lustige Weise in einem Spiel nachgehen zu können. Und, was soll ich sagen… Spitzen-Idee, Stefan! Boom Blox ist ein brillantes Spiel. Punkt. Vielleicht eines der besten überhaupt, aller Zeiten, ever to be made… kein Witz.
Aber wie spielt sich das Spiel denn nun? Euch stehen riesige Turm-Gebilde gegenüber, bestehend aus goldenen Platten und Blöcken, die verschiedene Punkte wert sind und ihr sollt diese mithilfe von Bällen, Bowlingkugeln und Co. zum Einsturz bringen. Jedes Bauteil das von seinem Träger auf den Boden fällt und zerschellt bringt einem besagte Punkte ein, die darauf abgebildet sind. Klingt einfach? Ist es auch und genau das ist das brillante! Man zeigt mit der Wii-Mote auf die Glotze, hält ab und zu B gedrückt um (wie mit einer Maus) die Kamera zu rotieren, dann den A Knopf für den Wurfball, macht eine mehr oder weniger kräftige Wurfbewegung und läst A (bzw. den Ball) los. Fertig. Krachbumm! Einfach. Und tierisch spaßig!
Der eigentliche Spaß-Hammer ist aber (wie so oft) der Multiplayer von Boom Blox. Bis zu vier Leute können auf die Türme draufballern, mit vier Wii-Motes oder einer die rund gereicht wird. Die Kunst (und die Taktik) besteht hierbei allerdings 1.) für sich selbst so viele Punkte wie möglich runter zu donnern, jedoch dabei darauf zu achten 2.) dem Gegner keine allzu einfache Vorlage zu überlassen! Das, gepaart mit dem ein oder anderen vergeigten Wurf oder unerwarteten Punktsegen, wenn ein lädierter Turm erfolgreich umstürzt, dabei in einen zweiten, noch intakten reinbrezelt und den noch gleich mit zerdeppert. Grandios! An dieser Stelle ist das Geschrei des Fluchens und der Schadenfreude sooo groooß wie ich es seit Super Mario Kart-Zeiten selten erlebt habe. Bombenstimmung – “Kindergartenstyle“!
Abwechslung gibt es im späteren Spielverlauf in Form unterschiedlicher Wurfgeschosse und neuer Blöcke mit verschiedenen Eigenschaften; rote TNT-Klötze detonieren bei einem Treffer und grüne Chemie-Blöcke explodieren, wenn sich zwei davon berühren. Nicht allzu kompliziert, passt aber perfekt in das beschwingte Gameplay. Locker-flockig vom Hocker!
Präsentation und Sound sind sehr gut, die Grafik sieht (auch auf der WiiU) für Wii-Verhältnisse schön scharf und NICHT verwaschen aus, die Farben sind satt und die hypnotischen Insel-Rythmen treiben einen in diverse Sphären des Klötzchen-Wahnsinns. Vor allem die klotzigen Tier-Bewohner, die meist um das Spielfeld herum schunkeln sind der Wahnsinn! Echt crazy-shit, man!
Fazituös sagt der olle Ollibaba: Ich empfehle eigentlich jedem Menschen, ob Zocker oder nicht mindestens einmal dieses abgefahrene Wurfspiel probiert zu haben. Alleine ist es schon originell und lustig, zusammen mit Freunden eine definitive Spaßgranate sondergleichen. Echt Hammer! Ich möchte hier kurz erwähnen, dass Mädels aus meinem Freundeskreis, die man mit Videospielen (auch Casual-Partyzeugs) verjagen konnte aufgeregt gefragt haben „Können wir später das Spiel mit dem Umwerfen spielen?“ – das habe ich bei Nicht-Zockern selten erlebt. Zauberhaft.
Also, hört auf den verspielten Spielberg und zockt Boom Blox, gerne auch auf der WiiU (die spielt ja auch Wii-Titel), denn es ist GEIL. Punkt.
ollibaBOOm! 😉