es riecht angebrannt…
in der glotze wird ja eh ständig von völlig unbekannten prominenten gekocht, da darf man doch wohl mitmischen…
die gute nintendo wii ist ja ein leuchtfeuer teils minderwertiger fuchtelspiele auf grabbeltisch-niveau, in einer welt voller aufwändiger blockbuster samt hochwertiger optik und durchdachter steuerung, entwickelt von großen milliardenschweren entwicklern trauten sich hier auch kleine, eher unbegabte spielehersteller in den ring um das schnelle geld zu machen… manchmal mit unerwartetem erfolg was den spielspaß angeht, manchmal durchaus albern oder gar trashig… oft aber einfach unterirdisch übelst. wie ist der zweite ableger der in japan beliebten nintendoDS-reihe cooking mama einzuordnen? nunja, das ist irgendwie schwierig zu sagen…
wir spielen eine(n) jungen kochschüler(in), die von mama das kleine einmaleins der nahrungszubereitung beigebracht bekommt. dabei werdet ihr mit sämtlichen arbeitsschritten in form von minispielen vertraut gemacht; bei einem burger muss beispielsweise erst ein fleischbrocken durch kreisbewegung der wii-fernbedienung durch den wolf gedreht werden, dann brot durch links/rechts bewegen kleingehobelt werden, anschließend wird fett in der pfanne verteilt indem ihr die wiimote wie den griff einer echten bratpfanne vor euch haltet. zu guter letzt wird die brutzelige bulette noch auf den virtuellen boden fallen gelassen – aber keine panik! “mama richtet das schon!” und zack – es ist angerichtet! mahlzeit!
ich muss sagen, dass ich die einzelnen arbeitsschritte süß umgesetzt finde und dass die bewegungssteuerung in der regel auch gut funktioniert – lediglich die fehlende erklärung zu beginn ist etwas nevig. man sollte sich jedes gericht (oder zumindest einzelne schritte) im “üben”-modus erstmal anschauen um zu raffen, was man eigentlich tun soll… ganz nebenbei glaube ich, dass einem als kochfaulem kind der generation “von mama bekocht worden” hier auf spielerische art und weise die kunst des kochens und die dafür notwendigen schritte beigebracht werden – pädagogisch durchaus sinnvoll… irgendwie. aber es ist ja keine echte kochsimulation, kein cooking simulator, nein, eher eine bunte, ziemlich kindische minispielsammlung für freunde japanischer anime-optik.
diese ist hier allerdings ganz gut und sauber umgesetzt, die cell-shading-optik ist ansprechend geworden – ein wenig kantenflimmern ist dank der mauen wii-technik aber zu erwarten. außerdem ist cooking mama 2 leider in 4:3 gehalten, was besitzer eines breitbild-fernsehers etwas enttäuschen dürfte… der sound ist unauffällig und die deutsche stimme der kochgeilen mutter wirkt recht lustlos runtergekurbelt – da wäre eindeutig mehr drin gewesen.
also, so viel gerede über ein so überflüssiges spiel? aber ja doch! bin dank der abwärtskompatibelität der wiiU zur zeit auf dem totalen retro-trash-trip, immer auf der suche total bekackte oder (hoffentlich) die ein oder andere perle im dickicht der zahllosen wii-spielchen zu entdecken. aber was ist denn jetzt mit cooking mama 2 world kitchen? mir macht es aufgrund des stark reduzierten gameplays nur bedingt spaß, es ist einfach nicht “spiel” genug für meinen geschmack, es ist eine witzige idee, nett umgesetzt und sorgt bestimmt in geselliger runde für den ein oder anderen schmunzler, ist aber bei weitem KEIN pflichtkauf – auch nicht für fans eben erwähnter exoten und schrottgames. es ist ja auch kein schrottiges spiel, es ist nur irgendwie… unbefriedigend. für das was es sein will, nämlich eine locker-leichte kochschule in kinderspiel-form ist es bestimmt perfekt… aber es macht nicht wirklich satt.
so, ich geh jetzt zum pferdemetzger, bon appétit zusammen
ollibaba! 😉