großklotzig?
als jemand, der nie ein riesiger comic-fan war und derzeit unglaublich übersättigt von den (gefühlt) monatlich erscheinenden kinoblockbustern voller spandex und in capes gehüllter tragischer helden ist muss ich sagen, ein gutes videospiel mit einem superhelden als spielfigur finde ich immer cool. ich fand die batman-arkham-spiele brilliant, das wolverine-spiel auf der xbox 360 unterhaltsam und sogar das ein oder andere spiderman-spiel hat es mir angetan. (und, auch wenn es keine “offiziellen“ comic-spiele sind, die beiden prototype-geräte haben es mir auch angetan) – DENN, anders als im film, ist es in einem spiel superst, wenn man selbst als charakter durch die gegend fliegen, springen oder sich an spinnennetzen entlang hangeln kann. wenn einem die spiele dieses gefühl der macht verleihen, einen die körperliche überlegenheit eines richtigen superhelden spüren lassen – einfach geil! genau das macht LEGO MARVEL SUPERHEROES… eigentlich nicht.
aber egal, es ist vollgepackt mit berühmten comichelden und ihren nicht weniger bekannten gegenspielern und deren jeweiligen superkräften, bzw. fähigkeiten. und genau das ist das besondere an dem lego-game! in welchem anderen spiel kann man zusammen mit iron-man, spiderman und wolverine in kleine plastik-ärsche treten… hä? in keinem, richtig!dazu kommt eine tatsächlich vernünftig erzählte geschichte, die trotz ihrer kindlichen einfachheit bis zum schluss funktioniert (und dem ein oder anderen 3D-streifen im kino mindestens ebenbürtig ist).böse lego-männchen wollen alles zerstören, gute lego-püppchen müssen das verhindern. (ich spare mir hier weiteres gelaber zur story – es handelt sich immerhin um ein fucking lego-spiel!) das gameplay ist wie bei allen von lego lizensierten franchise-spielchen zuvor auch simpel; rumlaufen, sachen zerkloppen um studs (lego-währung) einzusammeln, team- oder charakterspezifische rätsel zu lösen, in dem der starke hulk beispielsweise erst ein hindernis aus dem weg räumt, damit iron-man mit seinem laserstrahl einen durchgang aktivieren kann. nicht spektakulär, dafür aber spaßig und vor allem entspannend (zumindest für mich).auch zusammen mit anderen kumpels oder kumpelinen auf der couch ein heidenspaß, albernes und manchmal hektisches rumgekloppe mit hohem schmunzelfaktor.generell gibt es immer wieder was zu lachen, die super (im englischen zumindest) eingesprochenen dialoge oder kleinigkeiten wie mr.fantastic (von den fantastischen vier – den superhelden, nicht denen aus stuttgart) sich aus versehen zu einer kaffeekanne verformt. da frohlockt doch das kind in einem! eigentlich erinnern mich die lego-spiele oft an die gute alte gamingzeit, als spiele noch einfacher waren aber trotzdem bock gemacht haben. (mein altes retro-gehirn schaltet dann in eine art nostalgie-modus). was aber überhaupt nicht retro ist, ist die präsentation! auf der neuen xbox one sieht das spiel super aus (und auf den “alten“ konsolen wohl nicht minder)! es hat hochaufgelöste texturen, ordentlich partikel-action (der fiese sandman besteht aus unzähligen, umherschwirrenden legosteinchen) und es läuft butterweich. es ist aufgrund seiner “konsolengeneration-übergreifenden“ (schweres wort) entwicklung kein “echtes“ nextgen-spiel, die zusätzliche rechen-power bekommt den lego-jungs aber dennoch ganz gut. ausserdem ist die extra auf superhelden-klischees gemünzte musik von jacques urbont (danke, internet) hervorragend und unterstreicht den epischen anspruch dieses monumental-werks… aus plastik!
zeit fürs fazit; ich fands super…aber is ja auch ein spiel mit superhelden! TÄTÄÄÄH! nein, räusper ernsthaft, wer spaß an netten spielen mit eher wenig anspruch und wer bock auf die geballte heldenpower mit einer extraportion lustig hat, darf zugreifen. alle anderen schauen sich in ca. vier jahren das 37.reboot von spiderman im kino an und fragen sich, wie oft man eigentlich sehen will, wie aus peter parker der spinnenmann wird. ich danke für ihre aufmerksamkeit, frieden auf erden, tschüss…
ollibaba-män! 😉