“Was zum Henker passiert da gerade? Dualshock-Disco?”
Eigentlich ist The Playroom, ein Spielchen das es gratis für die Playstation 4 Kamera als Download gibt mehr als Technik-Demo zu verstehen. Es beinhaltet zwar einige spielerische Elemente, zeigt aber primär die potenziellen Möglichkeiten der neuen Hardware.
Da ich mir vor meiner nagelneuen Playse erst eine Xbox One zum Launch geholt hatte, war ich bereits mit der neuen Kameratechnik vertraut und hatte bereits positive Erfahrungen gemacht. Vor allem die Spracherkennung der Kinect-Kamera hat es mir ziemlich angetan (diese ist der Sony-Sprach-Sache auch minimal überlegen). Aber dank The Playroom muss ich sagen, dass die Bewegungserkennung in Kombination mit einem im Raum erkannten Controller echt nett ist und zusätzlich witziges Potential bietet!
Der kleine, kugelige Flugroboter beamt einem sämtliches Firlefanz in den Controller, den man in der Hand hält und welchen man anschließend über das Touchpad aktivieren kann. So kann man beispielsweise dutzende kleine Roboter-Bubis bereits über die im Controller verbauten Lautsprecher frohlocken hören. Schüttelt man ihn finden die das hingegen nicht ganz so witzig. Man kann auch in den Controller reinschauen und das Chaos, für das man sorgt aus nächster Nähe beobachten. Drückt man hier auf den Knöpfen herum, funzeln bunte Lichter und die Blech-Männchen tanzen in Formation. Dualshock-Disco! Nach ein paar Wischbewegungen kann man die Robo-Heinis auch vor sich ins eigene Wohnzimmer werfen und (Dank der ziemlich coolen App für Tablett und Smartphone) mit selbstgezeichneten Gegenständen spielen lassen. Lustig, aber total sinnlos. Es gibt auch die Möglichkeit den eigenen Raum mit Scheinwerfern und Effekten zu dekorieren, was ebenfalls in geselliger Runde für Schmunzeln und fragende Gesichter sorgt… fragt man sich doch, was das ganze eigentlich soll. Man kann sich auch virtuelle Masken übers Gesicht legen lassen, die den eigenen Kopfbewegungen folgen – eine der weniger spektakulären Ideen. Genau wie das Ninja Minispiel; hier steuert man durch Neigen und Bewegen des Dualshock-Pads einen kleinen Ninjo-Bot durch endlos anmutende Levelschläuche, ähnlich wie bei dem Handygame Temple Run… ebenfalls eher schwach.
Mein persönliches Highlight sind die Spielereien, die man dem Controller zuweisen kann. Man kann durch Drücken des Touchpads beispielsweise Ballons aufblasen und durch den Raum schweben lassen (auch selbst designte), mit grünem Rauch, der aus dem Pad schießt den Raum befüllen oder Konfetti aus dem Lichtkegel schießen lassen. Alles reagiert ja auch auf die Bewegungen der Personen im Zimmer, was heißt, dass man das auf dem Boden liegende Konfetti wegschieben, die Ballons umhauen und den Rauch verwedeln kann – echt cool, wenn auch (ich sage es erneut) TOTAL SINNLOS! Auch die kleinen Blechtypen reagieren auf die Bewegungen des Spielers – weichen aus, fallen um und der Flugroboter reagiert auf körperliche Angriffe erst traurig, dann gereizt und feuert zuletzt Feuerkugeln auf seine Peiniger. Anschließend brannte meine Haarpracht sogar ein wenig (zumindest digital). Der Aggro-Bot ist schnell gereizt.
Schade bei all der Technik ist aber (genau wie bei Kinect, den Vorgängern Playstation Move, Playstation Eye oder sogar der Wii-Fuchtelei), dass außer guten Ideen und viiiel Potential selten sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für diese Techniken gefunden und gescheit umgesetzt werden. Ja, bei Killzone: Shadow Fall ist das Licht am Controller gleichzeitig die Energieanzeige; wenn man dem Tode nahe ist, leuchtet das Pad blutrot. Nett, aber irgendwie bemüht und überflüssig. Überflüssig ist The Playroom nicht unbedingt, nur relativ sinnlos. Es ist witzig, macht kurzweilig schon irgendwie Laune, ist technisch und grafisch echt hübsch anzusehen (vor allem die Tiefenunschärfe und Effekte in Echtzeit) aber mehr auch nicht. Aber vielleicht reicht Sony ja im Laufe der Zeit genug gute DLC’s nach und macht diese Demo-Sammlung so zu einem echten, vollwertigen Partykracher. Das wäre echt wünschenswert, haben mich die neuen Möglichkeiten doch durchaus geil auf mehr gemacht! Olli geil – will mehr!
verbleibe in hoffnungsvoller Erwartung, lieber Herr Sony,
dein Ollibaba 😉