TestLabor: TOMODACHI LIFE (3DS)

LOGOS - Überschrift TEST 3DS

Gametitle - Tomodachi Life

Ab und zu gibt es Spiele, die einen mit dem Kopf schütteln lassen. Nicht weil es schlecht ist oder keinen Spaß macht, sondern weil es… naja… einfach merkwürdig ist. Und merkwürdig ist Tomodachi Life für den 3DS auf jeden Fall. Ausgesprochen merkwürdig.

Eine kleine unbewohnte Insel voller Gebäude. Nix los. Also erstellen wir einen Mii nach dem anderen (oder benutzen unseren eigenen) und bevölkern so nach und nach die pixelige Geisterstadt. Wirklich Einfluss auf das Geschehen haben wir allerdings nicht, wir fungieren mehr als eine Art omnipotentes Wesen, als Tomodachi Gott, quasi. Wir kaufen für unsere Schützlinge Klamotten, Nahrungsmittel, Spielzeuge, Einrichtungsgegenstände und, und, und… Betreten wir eine Wohnung eines Charakters im Apartmenthaus, hören wir uns ihre Anliegen an und versuchen diesen netterweise gerecht zu werden. “Ich habe Hunger. Ich hätte gerne etwas mit Ei.“ – Aha, da haben wir doch ein Omelett in Petto und ZACK! erhöht sich der Glückslevel. Einen neuen Hut gefällig? Lieblingsfarbe ist rot? Da habe ich doch was. Bauchschmerzen? Da kommt das erspielte Magenmittel doch wie gerufen. Auch Lieder mit eigenen Liedtexten können wir verschenken, die unsere Mii-Männchen dann auf der Bühne zum Besten geben – sehr lustig und sehr, SEHR schräg. Geschenke sind das A und O und erhalten so die virtuelle Freundschaft. Macht auch Sinn, “Tomodachi“ bedeutet ja schließlich “Freund“.

Wir sind Gott.

Zusätzlich interagieren die Bewohner basierend auf den von uns eingestellte Charaktereigenschaften. Einige verstehen sich super, werden beste Freunde, verlieben sich, heiraten eventuell und bekommen vielleicht sogar Nachwuchs. Andere verstehen sich weniger, versuchen anderen die Freundin auszuspannen und schmollen anschließend mit einem Regenwölkchen über dem Kopf. Wir geben hier Rat, wirken indirekt auf das Privatleben der Schützlinge ein und erfreuen uns am resultierenden Glück an Chaos.

Die vielen Orte der Insel bieten den Miis genug Möglichkeiten unsere Geschenke auszuprobieren. Metalldetektoren werden am Strand getestet und die Gitarre unterhält am Springbrunnen die Bekanntschaft. Wirkt nicht wirklich glaubhaft, ist aber in der bizarren Realität von Tomodachi Life sympathisch und erfreulich schräg. Könnte es eine Muschung aus The Sims und Populus? Nicht wirklich, es ist ein eigenständiges, verrücktes Etwas.

Beklopptomodachi

Die ganze Präsentation sprüht vor kindlichem Nintendo-Charme und feiert die eigene Albernheit extremst. Und das ist das Schöne, wie stolz es seine Japano-Weirdness zur Schau stellt. Keine Spur von Anbiederung beim westlichen Xbox-Zocker, nicht die Bohne. Wer sich drauf einlässt und das Ganze in kleiner Dosierung genießt, kann sich auf lustige Momente voller bizarrer Einfälle freuen. Aber ein wirkliches Spiel ist Tomodachi Life eigentlich nicht. Daher empfehle ich dieses Spielchen nur wirklichen Nintendo-Fans und denen, die eine hohe Craziness-Toleranz besitzen und auf abgespaceten Shit stehen.

Tomollibaba 😉

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