“Aufwischen in Gehege Drei!”
bekommt man von diesem spiel sodbrennen, weil es so süß und niedlich ist? nein. die virtuellen viecher sind zwar total knuffig und technisch sehr gut gebastelt und animiert (allmählich erreicht man fast animationsfilm-niveau) aber was einem viel zu sauer aufstößt, ist die umständliche menü-führung und die grausam hakelige steuerung. töröööh? not.
wie der titel des spiels bereits suggeriert, soll man hier den ein oder anderen zoo erstellen und mithilfe (familienfreundlich vereinfachter) einstellungen anpassen um ein florierendes kapitalisten-gefängnis für arme tiere verschiedenster arten zu errichten… auf eine bunte, fröhliche pixar-esque art, natürlich. also kauft ihr lustig elefanten, giraffen, bären oder löwen ein, deren einziger lebensinhalt es ist zu fressen, zu duschen, wenn möglich zu bumsen und einem die frsich gebauten gehege voll zu scheißen… beneidenswert. dazwischen setzt ihr ein paar brunnen, bunte ballonstände oder baut dem fussvolk-besucher-pöbel ein paar fressbuden mit pizza, popcorn oder eiscreme. dabei sollte man die toiletten nicht vergessen, sonst kacken einem auch noch die zoo-gäste die hütte voll. auch mitarbeiter sollte man zur wartung einstellen, damit der laden immer blitzeblank und die füttertröge der eingepferchten tierchen immer prall gefüllt sind… uff!
wie ihr bestimmt bemerkt habt, soll zoo tycoon eine wirtschaftssimulation sein. was es auch ist, aber leider eine auf altersbedingte massenkompatibilität runtergedummte, mit erschreckend oberflächlichen entscheidungsmöglichkeiten. auch das an sich ist noch nicht schlimm, das spiel nimmt einen zwar sehr an der hand und führt einen sicher durch die optionen, doch irgendwie hatte ich die ganze zeit das gefühl ein gratis browser-spiel mit hübscher (aber auch nicht nextgen-wow-grafik) zu spielen… von den wenigen kinect-einlagen abgesehen. diese sind teilweise echt witzig, wenn man beispielsweise seine tierischen bewohner per gestensteuerung füttert oder mit dem schlauch abspritzt, größtenteils aber überflüssig bis unresponsive. das nervigste für mich waren aber die menüs im spiel, wenn man sein neues savannen-gehege zum beispiel mit vier oder fünf indischen elefanten vollstopfen will, muss man sich für jeden einzelnen dickhäuter durch den selben menü-baum klicken – “tiere“, “tier adoptieren“, “elefanten“, “indische elefanten“ und dann das jeweilige viech. warum kann man nicht einfach die exemplare anklicken, die man adoptieren möchte? total nervig und unnötig schlauchend.
außerdem verbringe ich als vermeintlicher großindustrieller eindeutig zu viel zeit damit, tierhäufchen in den einzelnen gehegen wegzumachen… oder hat michael eisner im mickey-mouse-park in orlando persönlich klosteine ins pinkelbecken gelegt? alles in allem wäre zoo tycoon als gratis oder buget-titel ein nettes einsteiger-wirtschafts-spiel für jüngere zocker, als vollpreis-spiel versagt es meiner meinung nach allerdings ganz ordentlich.die super animierten tiere und das saint’s row-bedürfnis eines jeden zockers lässt einen zwar durchaus für ein paar momente spass haben – das aber mit bitterem beigeschmack.
zappzarapp, solltet ihr den zoowärter in euch also mit diesem spiel rauslassen? ich denke nicht, dafür gibt es zu viele gute wirtschaftssimulationen auf dem markt. und nur, weil es zurzeit (februar 2014) recht wenige xbox one-titel zur auswahl gibt, sollten die eigenen ansprüche trotzdem nicht ins unendliche fallen. zoo tycoon ist kein ekelhaft schrecklicher total-ausfall, sondern einfach enttäuschendes, unteres mittelmaß. schade, doch nix mit “töröööh“… vielmehr “bääääh“!
und immer dran denken, die kuh macht muh!
zoollibaba 😉