wie bewertet man ein videospiel… hmmh…
kann man den spielspaß eines games wirklich in prozenten messen? wenn ein spiel mit 7,4 und eins mit 7,5 bewertet wird, was macht den 0,1 prozent unterschied aus? und was ist, wenn ein spiel top-mega-geil bewertet wird, einem persönlich aber keinen spaß macht – macht man dann als zocker etwas falsch oder hat gar einen schlechten geschmack?
nein, es bedeutet lediglich, dass man einen eigenen geschmack hat und das ist nie verkehrt! es mag einfach nicht jeder die gleichen spiele oder spielelemente gleich gern. wir alle haben lieblings-genres oder spiele-reihen, denen wir eher patzer und fehler verzeihen. mir (als legendärem fußball-muffel) wird das bestbewertete fifa keinen spaß machen, genauso wenig wird einem rennspiel-junkie eine runde katamari freude bereiten. wie hieß es schon bei das leben des brian; “wir sind alle individuen“! ich will jetzt hier nicht komplett die bedeutung von games-redaktionen und ihren testverfahren in frage stellen, sie vermitteln einem ja schon in der regel ganz gut einen ersten eindruck darüber, ob ein spiel jetzt eher gelungen oder komplett beschissen geworden ist. ich möchte hier nur darauf hinweisen, dass man sich trotzdem immer eine eigene meinung bilden sollte. wenn man interesse an einem spiel hat, alle “großen“ spielewebseiten einem aber den eindruck vermitteln, das spiel sei lediglich okay geworden, finde ich, dass man (wenn man bereit ist, gewisse abstriche in der eigenen erwartung zu machen) durchaus einen blick riskieren sollte. immer wenn mir leute sagen; “das spiel interessiert mich zwar, aber die tests sind nicht so geil“ finde ich das einfach schade.
oft habe ich selbst gefallen an spielen gefunden, die von der vermeintlichen fachpresse runter geredet wurden und habe mich gleichzeitig bei in den himmel gelobten tripple-A-titeln schwarz geärgert. oft auch, weil ich persönlich den eindruck hatte, dass in vielen tests mit zweierlei maß gemessen wird. manchmal heißt es, die grafik sei für ein open-world-spiel vollkommen ausreichend, manchmal bei vergleichbarer grafik “es ist zwar open world, aber das ist keine ausrede“. manchmal findet man in reviews ein spiel gut so wie es ist, auch wenn umfang und abwechslung gering sind, manchmal kreidet man aber genau das einem anderen spiel an und schraubt die wertung runter. oder es werden direkt dinge bemängelt, die gar nicht da sind und angeblich fehlen, die man als redakteur aber gerne gesehen hätte. sollte man ein produkt aber nicht so bewerten wie es ist? macht das spiel so wie es im laden steht bock? mir persönlich ist es sowieso lieber, ein spiel macht das was es macht gut, statt überladen mit mittelmäßigen features zu sein. oft mag ein enthaltener multiplayer ja auf der verpackung gut aussehen, macht bei dem ein oder anderen spiel aber einfach keinen sinn. warum also modi einbauen, die eh keiner braucht – damit keiner das fehlen eines solchen bemängeln kann? selbstzweck… mehr nicht!
ich will den großen, seriösen spieletestern hier NICHT vorwerfen bestechlich zu sein, sondern nur oft mit ungerechten messlatten zu werten und sich gerne von hypes anstecken zu lassen. GTA V zum beispiel; ich fand es ein sehr gutes spiel, trotzdem hatte das spiel viiiele bugs und der multiplayer lief selbst eine woche nach launch noch nicht richtig rund. wie konnten spiele-journalisten ein solches spiel zum verkaufsstart mit bestnoten bewerten, statt ehrlich zu sagen “super spiel, ABER…“ oder “multiplayer-test folgt, sobald dieser richtig funktioniert“. liebe fachpresse, spielt spiele erst mal komplett durch, schreibt DANN eure tests und alles ist gut. am besten sollten auch nur die tester spiele bewerten, die ihrem genre entsprechen (und keinem NBA-fan ein my little pony zum testen geben). aber vor allem; bewertet spiele so wie sie sind und bemängelt bitte nicht immer ständig entgangenes potential. macht das spiel spass (vielleicht auch nur in teilen oder kleinen dosen)? – das ist schließlich die frage!
und liebe zocker-kollegen, legt nicht jede ign-spot-star bewertung auf die goldwaage, tests können euch einen ersteindruck vermitteln, sind aber am ende des tages eine subjektive auseinandersetzung mit einem produkt, das euch eventuell trozdem gefallen könnte. mehr eigeninitiative und selbstbewusstsein bitte – selber denken hat noch nie geschadet! auch meine texterei zu einem spiel muss nicht zwangsläufig eurer meinung entsprechen – ich gebe es allerdings offen zu:
“JA, das ist lediglich meine 100%-ige persönliche, subjektive meinung. mehr nicht.”
spiele sollen schließlich spass machen, euer meckerfritze,
ollibaba! 😉