Ollibaba’s Senf: Farbige Innovation!

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LOGO - Ollis Senf Beitrag

So, Nintendo’s “Splatoon“ ist nun erschienen, ich habe es bereits ausgiebig gezockt und muss sagen, es ist echt etwas Neues. Frisch. Der Umfang ist momentan zwar noch viiiel zu gering und die Steuerung alles andere als perfekt, aber es macht Spaß. Viel Spaß sogar. Ist es eine Revolution in Shooter-Genre? Nein. Will es das überhaupt sein? Ich denke nicht. “Splatoon” ist im Grunde auch kein wirklicher Shooter. Auf seine einfache, freundliche Art ist es eigentlich viel mehr.

Gameplaytechnisch ist es von diversen Online-Shootern inspiriert, aber zeitgleich etwas völlig Eigenes. Ich finde die Tatsache, dass “Splatoon“ überhaupt existiert im Grunde viel wichtiger, größer und geiler, als das eigentliche Spiel selbst.

Es brauchte die guten Leute von Nintendo, dem Hersteller der knuddeligsten Games für Jung und Alt um eine dringend benötigte Prise Frischluft ins olle Baller-Genre zu zaubern. Spiele wie “Titanfall“ und “Battlefield Hardline“ bemühen sich zwar in letzter Zeit ebenfalls neue Ideen mitzubringen, aber “Splatoon“ ist eine wirklich frische Herangehensweise ans Team-Geballer. Ein großer Schritt, statt Babyschrittchen.

Aber worum geht es in “Splatoon“?

Zwei Teams stehen sich gegenüber und müssen das Spielfeld mit ihrer jeweiligen Farbe vollkleckern. Man hat Tintenkanonen, riesige Farboller und bunte Minen im Arsenal. Mit dieser Kleckerbewaffnung kann man zwar Gegner besiegen und zum Startpunkt zurückschicken, Ziel ist es aber, am Schluss eine größere Fläche der Arena für sein Team beansprucht zu haben. Mit Farbe. Kein Blut, keine Eingeweide, nur bunte Spritzer und dickflüssige Farbtunke. Zusätzlich kann man sich per Knopfdruck in einen Tintenfisch verwandeln und durch die in der eigene Farbe gefärbte Fläche schwimmen, unter Hindernissen durchflutschen und Wände hochplantschen – aber Vorsicht: in feindlicher Farbe nimmt man Schaden! Hier kommt auch die taktische Komponente ins Spiel, will man den Gegner doch am komfortablen Fortkommen hindern und ihm den bunten Weg abschneiden um zeitgleich für sich und sein Team eine farbige Schneise herbeikleckern. Lädt man in der eigenen Tinte doch sowohl seinen Farbvorrat wieder auf, kann sich schneller bewegen und Areale erreichen, die außer Reichweite scheinen. Alte “Call of Duty”-Taktiken bringen hier nicht viel, bei “Splatoon” muss man sich neu orientieren.

z6Wie bei Nintendospielen üblich, ist alles niedlich und auf Spaß getrimmt. Das Spiel nimmt sich selbst nicht ernst und lässt mich auch dann noch schmunzeln, wenn ich delüxe mein Hinterteil aufgerissen bekomme. Anhand der Mii-Avatare erkenne ich, dass in meinem Team auch deutlich jüngere Zocker mitmischen, manchmal bekommen die nix auf die Reihe, manchmal rockt mich so ein Dreikäsehoch weg.

Aber all das stört nicht, es soll Spaß machen OHNE einen aggressiv-kompetitiven Unterton. Kill/Death-Ratio? Scheiß egal! Rumkommandierende Teamleader? Pustekuchen! Und genau das gefällt mir an dem Konzept hinter “Splatoon“ und dem, was es verkörpert – Back to Basics!

 Weniger Hardcore – mehr Spaß!

Ich will die anderen Online-Spiele hier beileibe nicht schlechtreden, auf keinen Fall! Dafür mag ich “Battlefield“, “Call of Duty“ und “Titanfall“ viel zu gerne, ich möchte nur die leicht zu übersehenden Stärken des Konzepts hinter “Splatoon“ herausstellen. Das Spiel wird besagtem Konzept zwar (noch) nicht ganz gerecht, aber das ist bezüglich der Wichtigkeit dieses Titels auch egal. Nintendo beweist, dass man ein als gewalttätig verschrienes Genre nehmen und dermaßen umkrempeln kann, dass es nicht nur frisch lackiert wirkt, sondern voller innovativer Ideen steckt und so alle Altersgruppen bedienen kann, ohne einfach nur die Gewalt und Splatterschraube hochzudrehen. War es früher einmal krass mutig Gewalt in einem Spiel darzustellen, ist es in der heutigen Gaminglandschaft viel mutiger das Gegenteil zu tun. Ein quietschbuntes Farbgeballer mit Tintenfischen ist mittlerweile krasser als das x-te Zombiemassaker. Viel Blut kann sich schließlich als ziemlich blutleer entpuppen…

Man kann davon ausgehen, dass jüngere Semester durch “Splatoon“ ihre ersten Online-Match-Erfahrungen machen und das finde ich großartig. Wenn ich an teambasierte Internet-Gefechte denke, kommen mir braun-graue Kriegsgebiete in den Sinn, in denen sich gute Amerikaner und böse Terroristen per Headshot den Gar ausmachen. Die nächste Generation könnte an dieser Stelle aber einmal ein anderes, abwechslungsreicheres Bild vor Augen haben. Wer weiß, mehr Abwechslung hat ja noch nie geschadet.

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Habe neulich einen Artikel gelesen, in dem die junge Tochter eines Spieletesters zu “Splatoon“ befragt wurde und positiv von ihren ersten Online-Erfahrungen erzählte. Dass sie nicht sonderlich gut in dem Spiel sei, was aber nicht weiter störe, da es sich doch um eine Team-Anstrengung handelt. Das Team gewinnt. Wow. Diese Haltung wünschte ich mir manchmal bei dem ein oder anderen Hardcore-“Call Of Duty“-Zocker…

Aufgrund der ernüchternden Verkaufszahlen der WiiU und den durchwachsenen Kritiken zu “Splatoon“ ist allerdings nicht davon auszugehen, dass dieses Spiel allzu große Wellen schlägt oder gar Nacharmer findet. Was schade ist, für uns alle. Trotzdem bleibt die Tatsache, dass ein solches Spiel von einem großen Spielepublisher entwickelt wurde eine wichtige Sache. Und ein Zeichen an Konsumenten wie mich, die zwar gerne altbewährtes spielen, aber auch gerne mal mit was beklopptem, neuen überrascht werden wollen. Und das finde ich gut und applaudiere leise.

Revolution oder Sturm im Wasserglas?

Wie gesagt, “Splatoon“ ist beileibe kein Meilenstein. Es erfindet das Rad nicht neu und hat diverse Kleinigkeiten, die nicht optimal sind – trotzdem macht es Spaß und hat den anderen Next-Gen-Shootern etwas wichtiges vorraus… es ist originell! Frei nach dem Motto: Lieber mal was riskieren und eventuell auf die Schnauze fliegen, statt immer wieder den gleichen Brei aufwärmen. Ich würde mir wünschen, dass auch Entwickler wie Rare oder die ganzen Indie-Entwickler, die von Sony und Microsoft neuerdings immer stärker hofiert werden mehr Mut zur Shooter-Innovation und ungewöhnlichem, buntem Design hätten. Ob ein kleines Spiel wie “Splatoon” das aber stemmen kann, bleibt fraglich.

Wer eine WiiU sein Eigen nennt, beweißt nicht nur ein Gespür für Qualität, sondern auch die Bereitschaft, auf Spieleerfahrungen abseits des gängigen Mainstreams zu setzen. Auch wenn man nicht gerade durch viele Spieleerscheinungen belohnt wird, haut Nintendo doch nach wie vor konstant sehr gute bis brillante Eigenproduktionen raus. Ein qualitatives Niveau, das Sony und Microsoft bisher nicht erreichen konnten. Daher unterstelle ich Besitzern der kleinen Kiste einfach mal erhöhte Risikofreude und empfehle “Splatoon“ daher jedem Nintendo-Freund. Bei einem Preis von bescheidenen 39 Eurnonen zum Launch kann man ja auch nicht wirklich was falsch machen.

Danke und viel Spaß beim Spiel eurer Wahl!
Nintendollibaba 😉

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Wer anderer Meinung ist als meine Wenigkeit, hat jegliches Recht dazu.
Mein Gesülze ist schließlich nur MEIN subjektiver Senf zum Spielewürstchen. Mahlzeit, Leute!