Grinding, Farming
damit bezeichnet man im Videospiel das monotone Wiederholen gewisser Tätigkeiten, die entweder Wertgegenstände oder Erfahrungspunkte zur Folge haben. Beispielsweise das immer gleiche Abschlachten einfacher Gegnerhorden oder durch Benutzen diverser Fähigkeiten. Manchmal sind diese Möglichkeiten vom Entwickler gewollt, manchmal werden sie vom selbigen durch Updates unterbunden.
Was soll das Ganze überhaupt? In modernen Spielen finden sich häufig Wege, den eigenen Charakter aufzuwerten und seine Waffen und Rüstungen zu verbessern. Hierfür braucht man entweder digitale Währung oder XP, die man dann im Spiel verteilen und ausgeben kann. Eine feine Sache. Motiviert es einen doch bei Spielen wie Titanfall immer wieder die selben Matches zu schlagen.
Und wenn einem nur noch wenige Punkte bis zur nächsten Stufe oder der neuen Verbesserung fehlen, dann ist es naheliegend, besagte Punkte noch schnell bei einer kleinen Farming-Session zu sammeln. Am Levelanfang, da war doch so ein Nest mit den kleinen Viechern, die sind mit nur einem Tritt erledigt. Dafür bringen sie zwar nur einen Punkt, aber wenn ich hundert davon trete, dann… naja, und so geht es los.
Fleißige Spieler werden belohnt, zu recht. Und nix im Leben ist kostenlos, alles ist mit einer gewissen Arbeit verbunden. Das ist eine gute Sache, schmeckt der Sieg doch nach einer anständigen Herausforderung besonders süß. ABER, wo bleibt beim Farming die Herausforderung? Dass man nicht einschläft? Dass bei Spielen wie Destiny oder dem neuen Evolve immer häufiger Worte wie “Farming” und “Grinding” in Beschreibungen und Tests aufblitzen, finde ich arg merkwürdig. Wenn bei Destiny tausende Spieler weltweit stundenlang in eine Höhle ballern, um anschließend abstrakte Wertgegenstände einzusacken, dann finde ich das bizarr. Sollen Spiele nicht ein spaßiger Zeitvertreib sein? Etwas, auf das man sich freut und nicht etwas, das in Arbeit ausartet?
Stundenlang virtuelle Felder abzugrasen um anschließend mit dem Gefühl ins Bett zu gehen, Stufe 99 erreicht zu haben, ohne sich dabei wirklich amüsiert zu haben… empfinde ich nicht wirklich als erstrebenswert. Oder ist das nur “echtes commitment” von “echten” Fans? Am Ende des Tages bedeuten doch diese ganzen erreichten Dinge doch eh einen Scheiß. Das wichtigste ist doch, dass man eine schöne virtuelle Zeit hatte. Oder macht dieses eintönige Abfrühstücken einfach so vielen Leuten Bock? Vielleicht verstehe ich da einfach irgendetwas nicht richtig. Ich finde das Gefühl von Arbeit gehört nicht in ein Videospiel, dafür ist mir meine Freizeit einfach zu schade. Und Arbeit gehört bezahlt! Ich zahle meinem Arbeitgeber ja schließlich auch keine siebzig Euro um bei ihm schuften zu dürfen…
Ich finde gesundes Erballern einfacher Punkte muss nichts schlechtes sein. Aber wenn es systematisch dem Spielen des eigentlichen Spieles vorgezogen wird, um schnell die dicksten Eier im computerisierten Match zu haben, dann… naja, finde ich es albern. Und schade. Jeder von uns verbringt nur eine bestimmte Zeit mit einem Spiel, bis man zum nächsten übergeht. Dann sollte diese Zeit doch lieber mit schönen Erinnerungen gefüllt werden, statt mit Gedanken an Arbeit, Langeweile oder Monotonie.
Aber jedem das seine,
hauptsache es bockt!
Ollibaba 😉
Oder wir bestellen uns gleich das hier vor: