ollibaba’s Senf: the truth is out there!

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am 26. april wird geschichte geschrieben. videospiel-geschichte. nerd-geschichte!

ein team aus dokumentarfilmern und entsorgungs-experten beginnt mit einer ausgrabung in new mexico um die berühmt-berüchtigten ET-spiele von atari auszugraben. die detektive der geschichte werden (auch ohne guido knopp) nun endlich herausfinden, ob es sich um eine schmunzelige legende oder die bittere wahrheit handelt.

aber warum hat atari angeblich millionen unverkaufter spiele in der wüste verbuddelt?

nunja, anfang der achziger sicherte sich atari die rechte an spielbergs film und dachte sich, dass alleine der name und die zeichung auf der packung ausreichen würden, um ordentlich kasse zu machen. die kinder spielen ja eh jeden dreck. also setzte man einen (in zahlen: 1) entwickler dran, ein komplettes spiel zu entwickeln (was damals nicht unbedingt unüblich war). aufgrund des angeblichen zeitdrucks konnte dieser arme mann aber nur ein kaum spielbares, selbst für damalige verhältnisse fies-klobig-häßliches spiel zusammenzimmern, dass nur böse kritik erntete. keiner verstand die regeln, der klotzige ET fiel in löcher aus denen der spieler nicht mehr rauskam etc. (ich habe es einmal auf einem emulator gezockt und muss aus persönlicher erfahrung sagen – BÄH!) …es machte schlichtweg keinen spaß.

käufer fühlten sich abgezockt und veräppelt, in einer zeit in der es keine videospiel-zeitschriften oder reviews im internet gab (hey, es gab ja noch nicht mal internet) und man sich alleine auf das qualitätsversprechen des herstellers verlassen musste (nintendo und sega pappten als folge später “seals of approval“ auf ihre packungen). pustekuchen! aber atari war zuversichtlich, dass aufgrund des bomben-erfolges der filmversion auch ihr dazugehöriges spiel abgehen würde wie eine rakte und ließ millionen kopien dieser gurke produzieren. von fünf millionen exemplaren sollen sich aber nur ungefähr eine million verkauft haben, was zwar sehr erfolgreich war, aber weder die teure filmlizenz, noch die großzügig kalkulierte menge in den prall gefüllten lagern rentabel machte. außerdem war das vertrauen der käufer irreparabel geschädigt.

in der folge soll atari die unverkauften spiele in einer deponie in alamogordo, new mexico vergraben haben. Dieses debakel führte unter anderem zum berühmten crash der videogame-branche in den achzigern. die kundschaft war von der grabbelkisten-qualität und den immer wieder recycelten klonen von pacman und galaga abgeschreckt worden und viele entwickler gingen pleite. erst ein paar jahre später konnte ein kleiner italienischer klempner zusammen mit einer japanischen spielekonsole wieder leben in die branche hauchen…

pixeltitel - Raiders of the Lost crap

so, und jetzt ist es soweit. unzählige scherze, zitate und angry nerd-videos später werden wir nun endlich die wahrheit erfahren… hat atari wirklich den wüstenboden mit so einem driss verseucht? Natürlich geht es auch hier ums geld; die dokumentar-köpfe (lustigerweise zusammen mit microsoft) wollen ja ihre dazugehörige doku verkaufen, aber trotzdem ist es durchaus ein stück gaming-geschichte was hier offengelegt wird.

und irgendwie ist es ja auch eine warnung an alle grabbelkisten-entwickler dieser welt; “wenn ihr uns zu lange verarscht, bricht das kartenhaus irgendwann zusammen!“ es wird kein weltbewegendes ereignis sein, aber eines, das seinen platz in blogs, beiträgen und podcasts von zockern der ganzen welt finden wird… den geschichtsbüchern der videospiel-nerds.

tschüss, muss noch nach hause telefonieren!

ollibaba