Vorsicht, es gibt wieder eine gehörige Portion Nostalgie serviert!
Früher waren Spiele in der Regel schwerer als heute, nicht weil sie komplexer oder raffinierter waren, sondern weil sie dem Spieler oftmals mehr Geduld und eine steilere Lernkurve abverlangten. Dies führte bei erfolgreichem Besiegen eines besonders störrischen Endbosses zu extatischen Glücksgefühlen, ähnlich den wieder erschwerten Neo-Knüppel-Games wie Dark Souls oder Bloodbourne. Ausserdem sollte so die geschätzte Spielzeit gestreckt werden und eine erhöhte Widerspielbarkeit gewährleistet werden um den hohen Ladenpreis zu rechtfertigen, die Gamer sollten ja eine lange Zeit Spaß am Spiel haben. Manchmal jedoch, wurde einem die besagte Lernkurve zu steil und eine spezielle Passage erschien unschaffbar… was dann? Ohne Internet zum Tutorial schauen war man gerne mal hoffnungslos aufgeschmissen. Oder etwa nicht…?
Unendlich Leben und große Köpfe
Viele Spiele hatten eingebaute Cheatcodes, die es einem durch Drücken einer bestimmten Tastenfolge, dem Abspielen bestimmter Musikstücke im Soundmenü oder einem Passwort erlaubten, unbesiegbar zu sein, mehr Continues zu bekommen oder die Spielfiguren mit riesigen Köpfen zu versehen. Auch eine Levelanwahl war vor allem bei Plattformern sehr beliebt, falls man mal Bock auf eine bestimmte Stage hat, ohne gleich wieder das ganze verdammte Spiel durchzocken zu müssen. Der berühmteste von allem Cheats ist wahrscheinlich der Konami-Code.
Dieser wurde zuerst 1986 im Spiel Gradius verwendet und gelangte später durch das Ballerspiel Contra Berühmtheit auf Schulhöfen in aller Welt. Seitdem wurde der Trick in vielen verschiedenen Konami-Spielen verwendet und erlaubte dem Gamer verschiedenste Möglichkeiten zum Schummeln.
Später kamen ganze Mogelmodule auf den Markt, die es durch Eingabe
diverser Codes erlaubten in einer großen Vielzahl von Spielen zu Tricksen. Game Buster, Action Replay, Game Genie… ein neuer Markt wurde geboren. Dazugehörige Bücher wurden verkauft, Videospielzeitschriften druckten neue Cheatcodes ab und handgeschriebene Kombinationen und selbstgemalte Passwörter wurden getauscht. Ein Teil meiner Kindheit. Manche dieser neuen Optionen machten einem auch wieder Bock auf alte Spiele, von denen man die Schnauze voll hatte, weil man nun Blödsinn machen und herumalbern konnte.
Wohl gemerkt alles vor der Möglichkeit, Dinge im Internet nachzuschauen oder Erfolge auf der Konsole freizuschalten. Das halte ich auch für den Hauptgrund dafür, dass es diese eingebauten Cheats kaum noch gibt, das Kompetitive Grundgerüst heutige Spielekonsolen mit vergleichbaren Achievements, Bestenlisten und Speedruns. Irgendwie schade. Ich hätte schon Bock bei einem Game, dass ansonsten im Regal vor sich hingammelt mit albernen Cheats herum zu tollen. Aber naja.
Ehrlich währt am längsten,