Das Adventure ist tot… Lang lebe das Adventure!!!
Kaum ein Genre hat mein Kindheit so geprägt wie das Adventure. Das erste Mal kam ich Ende der 80er mit Maniac Mansion auf dem C64 in Berührung und dann war es um mich geschehen. Es wurden wild arme Hamster in die Mikrowelle gestopft und die Menschheit vor aggressiven Meteoriten gerettet. ES war einfach absolut faszinierend und hat mich ewig an den Rechner gefesselt.
Mittlerweile wird das Adeventure eher als tot beschrieben, da kaum ein Studio noch das Risiko eingehen will und lieber unendlich viele First Person Shooter veröffentlicht. Zum Glück existiert aber mittlerweile Kickstarter und das Crowd Funding. Endlich gibt es wieder Adventures, welche direkt von den Liebhabern selber finanziert werden.
Broken Age ist bei Kickstarter schon fast der Superstar und bei diesem Projekt wurde das erste mal wirklich jedem bewusst, wie krass die Sachen doch Geld an Land ziehen können. Unbeschreibliche 3,3 Millionen Dollar konnten für das Spiel gesammelt werden, welches durch Double Fine Productions produziert werden. Mastermind bei diesem Studio ist kein geringerer als Tim Schafer, welcher unter anderem schon für Maniac Mansion verantwortlich war. Zu seiner Vita gehören die folgenden Perlen:
- Maniac Mansion (1988)
- The Secret of Monkey Island (1990)
- Monkey Island 2: LeChuck’s Revenge (1991)
- Day of the Tentacle (1993)
- Vollgas (1995)
- Grim Fandango (1998)
- Psychonauts (2005)
- Brütal Legend (2009)
- Broken Age (2014)
Also wirklich die Creme de la Creme der feinen Adventures 🙂
Aber genug geschwärmt… Zum Spiel! Bei Broken Age handelt es sich eigentlich sogar nur um den ersten Teil des Spiels – der zweite Teil soll im Laufe des Jahres folgen – und wir übernehmen die Rolle der zwei Hauptcharaktere: Vella Tartine und Shay Volta.
Man kann sich dabei zu jeder Zeit entscheiden aus welcher der beiden Perspektiven wir das Spiel spielen wollen. Und die beiden unterscheiden sich schon sehr grundsätzlich. Sowohl in der Grafik als auch in der Grundstimmung. Wie die beiden Geschichten zusammenhängen, wird dabei sogar erst sehr spät im ersten Akt offenbart.
Grafisch, musikalisch und storytechnisch ist das Spiel genauso wie man es als Adventurenerd haben will! Die Grafik hat einen ganz eigenen Stil und man muss sich erstmal etwas dran gewöhnen, aber anschließend versinkt man total in der Geschichte. Dabei ist das Spiel wieder mit einer ordentlichen Portion Sarkasmus und Wortwitz gespickt und es macht einfach unendlich viel Spaß die Story zu verfolgen. Der erste Akt ist leider etwas schnell beendet und ich suchte schon nach der zweiten Hälfte des Spiels!
Fazit
Pro:
- Stimmige Musik
- Liebevolle Grafik
- Hervorragende Sprecher
- Spannende Story
Contra:
- Leider etwas kurz
- Rätsel könnten teilweise etwas schwerer sein
Zum Abschluss noch der Trailer zum Spiel: