TestLabor: MARIO KART 8 DELUXE (Switch)

Was soll man sagen, Mario Kart ist und bleibt Mario Kart. Und das ist auch gut so.

Wie bereits auf der WiiU ist und bleibt der achte Ableger der Reihe ein fantastischer Funracer mit ein paar interessanten Neuerungen.

Aber fangen wir einmal von vorne an. Worum geht es in Mario Kart 8 Deluxe? Naja, ums Kartfahren. Story? Fehlanzeige. Hier geht es nur um Spielspaß, nicht darum eine Prinzessin oder einen Planeten zu retten. Und Spaß macht der mittlerweile achte Teil nach wie vor ausgesprochen viel! Man wählt seinen Lieblingscharakter aus dem Hause Nintendo aus, wählt ein flottes Gefährt, modifiziert dieses mit freischaltbaren Rädern und Fallschirmen und stürzt sich ins Renngetümmel! Der virtuelle Bleifuß freut sich.

Wie immer hochwertig und spaßig

Die Renntrecken sind wie immer toll designt, bieten reichlich Abwechslung und machen alle einen guten Job spannende Flitzrunden zu ermöglichen. Manche Strecken liegen einem persönlich mehr als andere, aber wirkliche Enttäuschungen, also Strecken bei deren Erscheinen man mit den Augen rollen muss gibt es keine. Nintendo hat einfach seit Jahrzehnten Mario Kart-Erfahrung und weiß besser als sie Konkurrenz, regelmäßig Ableger erstaunlich hoher Qualität rauszuhauen. Man bleibt zwar bei Altbewehrtem, verbessert das Franchise aber dezent im Detail und lässt so Jung und Alt, Neulingen und alten Hasen viel Raum zum Spaß haben.

So sind hier, wie zuletzt beim 3DS-Spiel Fallschirme dabei, die es einem Erlauben über Schluchten und Abhänge zu gleiten oder die Möglichkeit, unter Wasser zu manövrieren. Neu seit der WiiU sind die Schwerkrafttrotzenden Streckenabschnitte, bei denen man Loopings vollführt und Kopf über um die Poleposition käpft. So kommt frischer Fahrtwind in die Reihe. Mit all diesen Elementen sind den Streckendesignern einige echt witzige Ideen eingefallen, und einem immer wieder ein kleines “Wow, das war cool” entfleucht. Auch der seit Super Nintendo-Tagen lange ignorierte Speedboost durch Einsammeln von zehn Goldmünzen ist wieder da. Driften, Items als Schild hinter sich her ziehen oder Gegner elegant von der Piste zu schubsen ist unglaublich einsteigerfreundlich und erfordert kein Studium einer Gebrauchsanleitung und keinen Doktortitel in Zockerwissenschaften. Auch Neulinge und präpubertäre Daddler sollten auf Anhieb Spaß haben. Bei vielen Spielen muss man erst komplizierte Kombos oder Feinheiten der Steuerung erläutern, hier nicht – loslegen und Spaß haben, dafür liebe ich Nintendo.

Aber was bekommt man als Switch-Besitzer denn Neues geboten? Neben allen Download-Pakten, die man im eShop der WiiU runterladen konnte läuft das Spiel auf dem Fernseher in Full HD mit pfeilschnellen 60 Bildern in der Sekunde, im Handheldmodus in 720p und ebenfalls stabilen 60 Frames. Erstaunlich, wenn man sich vorstellt, einen solch bildhübschen Titeln mit butterweicher Bildrate im Zug oder am Strand zocken zu können. Die Ladezeiten wurden ein wenig verkürzt, was in der Praxis aber kaum auffällt. Ein paar neue Charaktere, wie die Inklinge aus Splatoon gesellen sich nun zu den berühmten Fahrern aus dem Hause Nintendo und es gibt neue Fahrzeugteile. Außerdem lassen sich nun wie beim GameCube-Spiel “Double Dash” zwei Items herumtragen. Dies wurde von vielen Fans gefordert und gibt einigen Momenten einen kleinen taktischen Hauch.

Endlich verbessert!

Vor allem aber der neue Battlemodus ist eine Granate! Auf der WiiU-Version war er leicht versemmelt, weil man sich auf den normalen Rennstrecken abballern sollte. Dies gestaltete sich auf den weiträumigen Straßen aber in der Praxis sehr langatmig und wenig spaßig. Nun kann man sich ENDLICH wieder in extra dafür gestalteten Arenen die Balloons abschießen. Ein Klassiker unzähliger Zockernächte kehrt zurück, diesmal in wunderschönem HD. Jetzt müssen nur noch Rare und Nintendo den Hintern hochkriegen und den 007-Klassiker “GoldenEye” vom betagten N64 neu auflegen, dann sind meine Multiplayergelüste auf ewig befriedigt.

Technisch ist das Spiel auch auf der Switch eine Augenweide und steht sogar Titeld der 4K-Konkurrenz in Nichts nach. Die schönen Texturen, die flotte Bildrate und vor allem die unfassbar gelungene Beleuchtung lassen das Spiel fast wie einen Animationsfilm aussehen. Kleinigkeiten, die vor allem in den Replays sichtbar werden zeugen von der großen Liebe zum Detail, wenn sich Fahrer beim Überholen beispielsweise kurz in die Augen schauen oder das eigene Figürchen nach einem Panzerbeschuss fluchend und mit zugekniffenen Augen auf die Nase fliegt – super. Auch Sound und Musik entlocken dem geneigten Gamer mit nostalgischen Klängen und neuen Songs oftmals ein Schmunzeln gepaart mit wohliger Nostalgiewärme.

Auch online funktioniert die Flitzerei super. Mittlerweile scheint auch Nintendo in der Zeit von Internet und Onlinespielen Fuß gefasst zu haben und lässt altbackenes Matchmaking auf 3DS und Wii hinter sich. Für ein paar flotte Ründchen gegen Mitstreiter aus aller Welt hat man eigentlich immer Zeit. Spiltscreen funktioniert ebenfalls perfekt und butterweich. Ebenfalls positiv ist erneut die Freiheit, die man bezüglich den Wahl des Controllers hat – sowohl die Joy Cons , wahlweise samt Lenkrad oder der Pro Controller sind wählbar. Keine erzwungene Bewegungssteuerung oder Hin und Hergeneige, jedem das seine.

Mario Kart 8 Deluxe ist also kein wirklich neues Spiel, sondern vielmehr die Ultimate Edition des ohnehin schon grandiosen Teils der unterschätzten WiiU. Vielleicht ist es zum Vollpreis etwas wenig Neues, aber das was man bekommt ist Spitzenklasse. Für jeden Switchbesitzer und Nintendo-fan ein absolutes Muss!

Testfazit 16 - Pos Neg - AEinsteigerfreundlich
wunderschöne, bunte Strecken

viel Liebe zum Detail
Tadellose Steuerung
Endlich Arenen im Battlemodus
Zeitloser Spielspaßklassiker

Testfazit 16 - Pos Neg - BDer blaue Panzer! Aargh!

Testfazit 16 - fazitZeitloser Pflichttitel mit Spaßgarantie!

 

 


Und noch ein Kommentar zum Schluß:

Wie sehr ich ihn hasse, kurz vor der Ziellinie der letzten Runde donnert er einen vom ersten auf den vorletzten Platz… AAARGH! Ursprünglich geplant, um Neulingen die zu Beginn nichts gebacken kriegen auch mal eine Chance auf den Sieg zu ermöglichen, belohnt er mittlerweile das Zurückbleiben auf der Rennstrecke. Manchmal weil Spieler es nicht besser können, manchmal weil sich Mitspieler eben solche bessere Waffen erhoffen. Der blaue Panzer fliegt an allen Fahrern vorbei und explodiert auf dem Fahrer, der als Erster vorne weg fährt. Zwar kann man ihm kurz vor Einschlag mit einem sehr gut getimten Boost davonsausen oder mit dem neuen “Super Horn” zertröten, trotzdem bleibt er ein viel zu mächtiges Item, das einfach unfair ist. Ich hasse dich, blauer Kack-Panzer! Er verdirbt einem nicht den Spaß an Mario Kart, bleibt aber ein Schönheitsfleck. Nintendo sollte uns Gamern die Option geben, diesen blauen Drecksack einzeln abzuschalten. Alle anderen Items sind super, nur diesen Sausack würde ich gerne missen wollen. Das wäre ein Dienst an der gesamten Menschheit! 😉

Mario Kart 8 - panzer