Wir betrachten einmal dieses Marketing-Kunstwerk der späten Achtziger. Wir sehen eine herrlich biedere, amerikanische Grinsefamilie mit Föhnfrisuren, die sich am japanischen Unterhaltungsaparillo erfreut. Schön. Doch bei genauerem Hinsehen fallen ein paar bizarre Details auf!
- Die überglückliche Frau Mama starrt über das Spielgeschehen hinweg ins unendliche Nichts. Hat sie einen Tagtraum? Träumt sie von einer Affäre mit dem kubanischen Poolboy? Wir werden es nie erfahren, das einzige was deutlich wird, sie interessiert sich einen Dreck für das beworbene Videospiel.
- Der Sohnemann, Stolz der Familie und Mädchenschwarm der Unterstufe ist ein erfahrener Zocker, das verrät sein cooles Grinsen und seine relaxte Körperhaltung. Dumm nur, dass der von ihm gesteuerte Mario gerade von ihm in den Abgrund gelenkt wurde. Hat er was gegen adipöse Klempner? Oder mag er es, Leid, Elend und sogar Tod zu verursachen? In diesem Falle steht einer florierenden Serienmörder-Karriere nichts im Wege!
- Seine Fähigkeiten als Meisterzocker werden nur dadurch übertroffen, dass die NES-Konsole überhaupt nicht eingeschaltet ist und…
- …die Mario Spielkassette auf dem Tisch, neben der Konsole liegt. Wahnsinn, diese Familie. Nicht einmal physikalische Regeln können ihre Abendunterhaltung stoppen.
- Und zu guterletzt: der kecke kleine Bruder darf zwar an dem zweiten Controller herumfummeln und sich darüber freuen, keinen Einfluss auf irgendeine Interaktion mit dem Telespiel zu haben. Denn sein Bruder bringt ja gerade den agilen Italiener um und das Spiel hat keinen Multiplayer. Das arme Kind. Er trägt nicht nur die ollen Pullover seines von den Eltern favorisierten Bruders auf, nein, er darf auch nur imaginäre Videospiele in seinem Kopf spielen. Schluchz.
Anscheinend liegt hier doch einiges im Argen. Vielleicht ist das ganze aber auch nur ein dämliches Werbebildchen, in das ich viiiel zu viiiel reininterpretiere… Wer weiß.